Tag des Bades
Tapetenwechsel am Tag des Bades

Nordic Chic: Die stylische Tapete wurde von Trine Andersen, einer Dänin, entworfen. Das grafische Muster zeigt Zweige und nennt sich „Wilderness“. Zu beziehen im scandinaviandesigncenter.de

Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Patrick Lux

Tapetenwechsel am Tag des Bades

Freuen Sie sich auf Vielfalt von der Rolle

17. September 2017

Der Sommer geht zu Ende, das Bad dagegen hat Hochsaison. Wie wäre es also mit einem Tapetenwechsel? Allein mehrere Millionen Bäder warten sehnsüchtig darauf, fantasievoll und ausgefallen gestaltet zu werden. Bad-Botschafterin Franziska van Almsick brachte es zum „Tag des Bades“ auf den Punkt: „Noch mehr neue Bäder braucht das Land – und das bitte schneller.“

Mal ehrlich: Ein Zuhause wäre weniger schön, gäbe es das Badezimmer nicht. Für diese Erkenntnis hat es zwar etwas länger gebraucht als in anderen Wohnfällen, dafür liegt das Augenmerk nun ganz besonders auf dem Bad, wenn es um die Einrichtung geht. Pur, romantisch, hyggelig? Badewanne, Dusche, vielleicht beides? Immerhin steht für die Ausstattung des Bades mehr Platz als jemals zuvor zur Verfügung, denn laut Statistik ist das deutsche Durchschnittsbad größer geworden. Nach der aktuellen Badstudie der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) misst es jetzt im Durchschnitt 9,1 statt 8,4 Quadratmeter. Grund genug, den Titel dieses Blogs zu ändern. Pünktlich zum „Tag des Bades“ heißt er ab sofort „9 QM gutesbad blog“.

Tapeten als Ausdruck von Persönlichkeit und Stil

Apropos „Tag des Bades“: Hatten Sie Zeit für einen Abstecher in eine Badausstellung des Sanitärfachhandels? Wenn nicht, dann nehmen Sie eben mit unseren Bildern vorlieb. In den Schauräumen von Peter Jensen in Hamburg gerieten wir abermals ins Staunen, wie fantasievoll und ausgefallen sich Badezimmerwände mit Tapeten gestalten lassen. Es muss nicht immer Raufaser sein. Im Gegenteil. Unser Blog zeigt: Von Gobelin-Stickerei über das Vortäuschen von historischen Mauern oder Zeitungen der 1930er-Jahre bis hin zu Schreibschrift oder Cartoons ist alles möglich. Dabei wird deutlich, dass Tapeten für private Bäder das sind, was Kostüm und Anzug für die Menschen sind: ein Ausdruck von Persönlichkeit und Stil.

Bevor allerdings zum Chic von der Rolle gegriffen wird, muss feststehen, ob die Wandkleidung künftig dazu dient, das Design der neuen Badelemente zu unterstreichen oder aber im Fall einer Teilrenovierung für mehr Pepp zu sorgen. Auf jeden Fall ist es schlau, sich zu informieren, welche der angebotenen „Papiere“ sich für den Einsatz im Bad als Feuchtraum eignen. Dafür bedarf es einer Beschichtung, die speziell den Wasserdampf vom Baden und Duschen nicht oder nur bedingt aufnehmen und damit der Bildung von Schimmelpilzen vorbeugen soll.

Tapetenwechsel: Im Feuchtraum eignen sich Vlies-, Vinyl- und Glasfasertapeten

Vliestapeten bestehen aus glatten und reißfesten Fasern. Sie bleiben konstant in der Form und sind dadurch besonders resistent gegen die im Bad anfallende Feuchtigkeit. Vinyltapeten sind dagegen aus PVC und Papier gefertigt und haben eine scheuer- und wasserbeständige Oberfläche, die noch dazu leicht gereinigt werden kann. Ebenfalls gute Voraussetzungen also für den Einsatz im Bad. Das Geheimnis der robusten Glasfasertapete als dritte Alternative liegt bereits im Namen verborgen: Die Glasfasern werden bei 1.400 Grad gezogen und dann zu einem robusten Gewebe verarbeitet. Nässe und Feuer machen dem Material nichts aus.

Wer zu herkömmlichen, weitaus weniger strapazierfähigen Tapeten gegriffen hat, kann sie mit einer Kunststoffdispersion versiegeln und so feuchtigkeitsresistent(er) sowie haltbarer machen. Bei Bädern aber, die ständig unter Dampf stehen, altern die Wände trotz aller Maßnahmen schneller. Dessen muss man sich bewusst sein. Für Wandflächen in der Dusche gibt es deshalb bessere Lösungen in Form von Renovierungsplatten, wenn Fliesen nicht infrage kommen. Aufs Tapezieren sollten Modernisierer und Renovierer dort von vornherein verzichten.

„Noch mehr neue Bäder braucht das Land – und das bitte schneller“

Modernisierungsbedürftige Bäder, die mehr als einen Tapetenwechsel benötigen, gibt es übrigens in großer Zahl. So wurden stolze 17,7 Mio. sogenannte „Erstbäder“ seit dem Bau bzw. Bezug des Hauses noch nicht renoviert. Ihr Durchschnittsalter liegt bei fast zwei Jahrzehnten. Franziska van Almsick ist das „einfach zu lang“. Die Bürger wüssten oder ahnten nicht, was ihnen an Wohlfühl-Potenzial entgehe. Die Bad-Botschafterin appelliert daher: „Noch mehr neue Bäder braucht das Land – und das bitte schneller.“