
Für die Aromatherapie bedarf es keiner langen Wege: Allein der Gang ins eigene Bad reicht, um von der (therapeutischen) Wirkung ätherischer Öle zu profitieren.
Abtauchen mit ätherischen Ölen
Die Kunst des Badens (3)
Zur Ruhe kommen, entspannen und gleichzeitig neue Kraft tanken: Das wohlig-warme Bad ist dafür der beste Einstieg. Wer es mit duftenden Ölen anreichert, fügt der beruhigenden Qualität des Wassers eine stimulierende Komponente hinzu. Zudem soll das Abtauchen mit ätherischen Ölen verjüngend auf Körper und Gedächtnis wirken.
Ob wir einen Duft ablehnen oder nicht, hängt von der Erfahrung damit ab. Manchen Geruch speichern wir schon über die Nabelschnur. Mochten wir ihn, kann seine Wahrnehmung selbst nach vielen Jahren erneut ein Gefühl von Geborgenheit und Behaglichkeit erzeugen – und zwar ganz situationsunabhängig. Aber auch stechende und ungewohnte Düfte dienen der Sinnesbelebung und regen den Körper an.

Von Harz bis Lavendel: Aber bitte mit Sahne!
So soll sich Harz als Badezusatz in Kombination mit Sahne positiv auf Atmungsorgane und das Verdauungssystem auswirken. Wobei: Die Beimischung eines Emulgators wie Sahne gilt übrigens für jedes ätherische Öl, und zwar bevor es in das 35 bis maximal 38 Grad heiße Badewasser gegeben wird. Für ein Vollbad raten Heilpraktiker zu 50 bis 100 ml Sahne oder zu einem Esslöffel Vollmilch bzw. Honig. Ansonsten schwimmt das ätherische Öl nämlich lediglich auf der Oberfläche des Wassers.

Ebenfalls wichtig: Jedes Öl hat ganz bestimmte Eigenschaften. Kiefernöl sagt man Belebung nach, Eukalyptusöl soll die Aufmerksamkeit fördern sowie die Atemwege freimachen. Geranienöl steht für die Linderung von Ängsten, Rosmarin regt das Gedächtnis an. Lavendel hingegen helfe bei depressiven Verstimmungen, so die Experten. Wenn es sich um Mischungen verschiedener Essenzen handele, müssten speziell Allergiker in jedem Fall vor dem Abtauchen im duftenden Wasser die Reaktion der Haut testen. Wem es schwindelig werde, der sollte schnell wieder aus der Badewanne steigen. Für den Rest der Aromatherapiewilligen sei allerspätestens nach 20 Minuten Schluss.
Myrte-Mörtel für den Tempelbau
Bereits die alten Ägypter haben sich Duftessenzen zunutze gemacht und rieben ihre Toten mit Zedernöl ein. Bis heute lässt sich dessen konservierende Wirkung an bestens erhaltenen Mumien bestaunen und uns nicht zuletzt deshalb an jahrtausendealter Geschichte teilnehmen. Im sagenumwobenen Babylon wurde der Mörtel für den Tempelbau parfümiert – vorzugsweise mit Myrte, Zedernholz und Zypresse. Chinesen und Inder gewannen Rosenöl für medizinische Massagen.

Von all diesen Erfahrungen profitierten wiederum die Griechen und Römer und stellten dank neuer Destillationsverfahren ätherische Öle bereits systematisch her. Hippokrates, bis heute von vielen als geistiger Vater der modernen Medizin angesehen, befürwortete ätherische Öle für medizinische Zwecke und verschrieb bei bestimmten Krankheitsbildern warme Umschläge damit. Bei den Römern wurden die wertvollen Öle nicht nur medizinisch, sondern in großzügigem Maß zu kosmetischen Zwecken benutzt; in Parfums oder als aromatisierte Körperessenzen.
Abtauchen mit ätherischen Ölen in der Neuzeit
Im 11. Jahrhundert gewannen ätherische Öle durch verbesserte Methoden bei ihrer Gewinnung weiter an Bedeutung. Der „Canon der Medizin“ entstand und blieb bis ins 16. Jahrhundert ein bedeutendes Lehrbuch. Der Autor, ein persischer Arzt, empfahl u. a. die Anwendung ätherischer Öle und Pflanzenwässer zur Behandlung physischer und psychischer Krankheiten. Um 1500 herum widmete sich dann einer der berühmtesten europäischen Ärzte, Paracelsus, eingehend den naturreinen Ölen und nahm sie in seine Heilmittel mit auf.

Heute gilt die Aromatherapie als Form der Pflanzenheilkunde und findet weltweit Anwendung. Der eingeatmete Duft gelangt durch die Nase auf unsere Riech-Schleimhaut mit rund 10 Millionen Riechnerven-Zellen und löst dort einen elektrischen Impuls aus. Dieser wird im Inneren der jeweiligen Zelle um das bis zu 1000-fache verstärkt und ans Gehirn weitergeleitet. Seine Wirkung lässt sich dann allerdings nicht mehr beeinflussen. Wenn wir den Duft wahrgenommen haben, ist er nämlich längst schon im Gehirn angekommen und erinnert uns hoffentlich an etwas Schönes. Oder hilft ganz einfach dabei, zur Ruhe zu kommen, zu entspannen und gleichzeitig neue Kraft zu tanken.
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