Gut geplant
Badplanung

Produkte mit langer Lebensdauer, die noch dazu kreislauffähig sind, bilden die Grundlage für eine gelungene Badmodernisierung im Berliner Stadtteil Wilmersdorf.

Foto: Kaldewei / @i_shoot_buildings

Badplanung von Berlin bis Tokio

Alles nach Maß und Wunsch

25. November 2021

Bäder sollten so konzipiert sein, dass sie zum Lebensstil und -gefühl der Menschen passen, die darin Entspannung suchen. Dabei müssen sie Schritt halten mit neuen Technologien und nachhaltigen Materialien. Badplanung von Berlin bis Tokio und fünf private Rückzugsorte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Bagno Verde in Berlin

Der bekannte Schweizer Architekt Otto Rudolf Salvisberg hinterließ in Berlin zahlreiche Spuren, so auch im Stadtteil Wilmersdorf. Allerdings nicht in Form von großen Wohnblöcken wie in der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Weiße Stadt in Reinickendorf, sondern in Gestalt eines ehemaligen Direktionshauses.

Hinter dessen zweigeschossigen Fassade, mittlerweile dicht berankt, hat es sich ein bekanntes Berliner Galeristen-Ehepaar fein gemacht, ohne dem Ursprungsentwurf weiteren Schaden zuzufügen. Im Gegenteil. Wie viele andere Eigentümer*innen anderenorts besannen sich auch die Königs auf die Geschichte ihres neuen Zuhauses. Im Zuge der Sanierung des in den 1920er Jahren entstandenen Gebäudes wurden daher die meisten Überformungen liebevoll zugunsten einer zeitgemäßen, modernen Ausstattung zurückgebaut.

Waschbecken aus Stahl-Emaille

In dem Zusammenhang zog klares stringentes Design mit hoher Funktionalität in die renovierten Bäder ein. Lena und Johann König wählten ganz bewusst Produkte mit langer Lebensdauer, die noch dazu kreislauffähig sind. So findet die tägliche Körperpflege an Waschbecken aus dem nachhaltigen Werkstoff Stahl-Emaille statt. Johann König schwärmt darüber hinaus von der zeitlosen Handschrift ihrer Entwerferin, nämlich der Potsdamer Designerin Anke Salomon: „Das klare Profil mit seinen reduzierten Rändern trifft auf einen großzügig dimensionierten Innenraum. Dadurch verschwindet die Funktionalität nicht hinter dem Designkonzept, sondern verstärkt es sinnvoll.“

Ebenfalls aus Stahl-Emaille gefertigt sind Badewanne und Duschfläche. Letztere entstammt sogar der Feder des u. a. in Mailand ansässigen Designbüros Sottsass Associati und bietet sowohl angenehme Bewegungsfreiheit als auch wichtige Standsicherheit. Die Bäder, für deren Konzept die Cousine und Architektin Anne König verantwortlich zeichnet, fügen sich sehr harmonisch in das Gesamtbild der Villa ein. Als Farbe herrscht dabei der Ton vor, der schon vor dem Betreten der Villa für viel Wohlgefühl sorgt: Grün.

Einbauten:
Doppelwaschtisch Puro: Kaldewei
Duschfläche Conoflat: Kaldewei
Waschtisch Puro: Kaldewei
Badewanne Puro: Kaldewei

Alle Galerie-Bilder:
Kaldewei / @i_shoot_buildings

Badplanung: WC-Highlight am Wörthsee

Im Grünen gelegen ist auch das neue Refugium einer vierköpfigen Familie in Wörthsee. Dort, im idyllischen Fünfseenland nahe München, wo schon vor weit mehr als 2000 Jahren Bauern, Fischer und Jäger gelebt haben sollen, erfreuen sich dieser Tage zwei Erwachsene sowie zwei junge Damen im Alter von Eins und Drei an modernem Badkomfort.

Anders als bei einer Renovierung, bei der die Einrichtung meist auf die bereits vorhandenen baulichen Gegebenheiten abgestimmt werden muss, ließ sich im Schmitt‘schen Neubau alles, was auf dem Wunschzettel stand, problemlos realisieren: Fenster mit Ausblick, Waschplatz mit Beinfreiheit und Leuchtspiegel, eine sanft geschwungene Eckbadewanne, Dusch-WC mit Orientierungslicht sowie natürlich die beinahe schon obligatorische bodenebene Dusche.

Duschrinne mit Kammeinsatz

Die Sanitärelemente wie auch die Fliesen wurden in Form und Farbe bewusst „neutral“ gewählt. Vor allem aber sollten sie nicht zuletzt mit Blick auf den Nachwuchs pflegeleicht und funktional sein. Die durch eine Trennwand vom WC separierte Duschfläche etwa misst 1 x 1 Meter und ist quasi eine einzige große Fliese. Den Abschluss zur Raumwand bildet eine schmale Duschrinne. Sie sammelt das Wasser über die gesamte Breite und lässt es auf diese Weise sehr schnell ablaufen. Haare bleiben im praktischen Kammeinsatz hängen, der sich zudem mit einem Griff herausnehmen und säubern lässt.

Das Dusch-WC rechts daneben hat einen Elektroanschluss hinter der Wand und ist zumindest für die großen Familienmitglieder „das absolute Highlight“. Begriffe wie WhirlSpray-Technologie, Warmluftföhn und leise Geruchsabsaugung lassen den Komfort erahnen. Ebenfalls nicht mehr missen möchte man das Orientierungslicht. Speziell nachts sei es sehr angenehm, weil man sich eine weitere Beleuchtung sparen könne, sagt der Familienvater. Außerdem lobt er die intuitiven Funktionen der Fernbedienung, an der sich zumindest die ältere Tochter schon eifrig übe.

Einbauten:
Dusch-WC AquaClean Mera Comfort: Geberit
Betätigungsplatte Sigma50: Geberit
Duschrinne CleanLine80: Geberit

Alle Galerie-Bilder:
Geberit

Langlebiges Design in Lörrach

Es soll nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, als Talitha und Michael Bainbridge in Lörrach ihr potenzielles neues Zuhause in Augenschein nahmen. Dann aber hat es zwischen dem deutsch-amerikanischen Paar und dem Bungalow aus den späten 1970er Jahren gefunkt. Ein Neubau kam nie in Frage. „Unser Ansatz ist, weniger Abfall zu generieren, was für uns ein praktikabler und sinnvoller Weg der Nachhaltigkeit ist“, erklären die jungen Interior Designer.

Sie sind die Köpfe hinter ZWEI Design, einem auf Inneneinrichtungen und Produktdesign spezialisierten Studio, das vorrangig im Raum Basel, Lörrach und Freiburg tätig ist. Die knapp 125 Quadratmeter ihres Flachbaus geben dafür quasi einen schicken Showroom ab. Zuvor hieß es allerdings Wände versetzen, Heizung, Elektrik, Böden austauschen und neben der Küche natürlich das spätere Familienbad mit einem Make-over zu versehen.

Zu 100 Prozent kreislauffähige Materialien

So galt es, sich von den braun-beigen Fliesen ebenso zu verabschieden wie von der alten Duschnische mit braunen Hartplastiktüren. Stattdessen sollte eine luxuriöse und großzügige Wellnessoase entstehen. „Wir wollten ein warmes und langlebiges Design mittels großflächiger Fliesen mit etwas Struktur, einem Holztisch aus Eiche, goldenen und beigen Akzenten und hochwertigen Badobjekten. Dabei war uns die Nachhaltigkeit der Materialien, die wir verwenden, sehr wichtig“, erzählen die Bainbridges. Aus diesem Grund habe man Badobjekte aus zu 100 Prozent kreislauffähiger Stahl-Emaille gewählt.

Ob sich das Herzblut bei der Auswahl der Materialien gelohnt habe? „Klares Ja“, lautet die Antwort: „All diese Faktoren tragen dazu bei, dass wir mit großer Freude und gutem Gewissen täglich unser Bad betreten. Nach einem Jahr der harten Arbeit sind wir ein bisschen stolz auf das, was wir geschaffen haben, und lassen Familie und Freunde gerne mal einen Blick darauf werfen – und es gelegentlich auch nutzen“, lächelt Talitha Bainbridge.

Einbauten:
Waschschalen Miena: Kaldewei
Duschfläche Nexsys: Kaldewei
Handwaschbecken Cono: Kaldewei

Alle Galerie-Bilder  /Zeichnung:
Talitha und Michael Bainbridge

Badplanung: Feines Finish auf Falsterbo

Die Halbinsel Falsterbo an der südwestlichen Spitze Schwedens und 25 Kilometer von der Metropole Malmö und seiner spektakulären Öresundbrücke entfernt ist das Zuhause einiger der schönsten Strände und luxuriösesten Villen Skandinaviens. Als die Bauträger und Innenarchitekten Linda und Mikael Bergman sich dort für die Gestaltung eines Privathauses entschieden, hatten sie ein Ziel: den Bau eines energieeffizienten, hochwertigen Wohnhauses mit neuester Smarthome-Technologie.

Entstanden ist ein klares, klassisches Design in modernem Materialmix. Ausgestattet mit Walnuss, Messing, Marmor und poliertem Beton wurden die Innenräume mit Bedacht konzipiert und geschmackvoll kuratiert. Dabei erscheinen sie nahezu nahtlos ineinander überzugehen, ohne sichtbare Schwellen oder unnötige Rahmen.

In den fünf großen Badezimmern kommen unisono Armaturen in Brushed Black Chrome zum Einsatz – ein äußerst exklusives Finish für sehr hohe Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und Kratzfestigkeit. Farbtiefe und Brillanz sind dabei beeindruckend und basieren auf einem sorgfältigen Finish in Handarbeit. Gemeinsam mit den schwarzen Marmorwänden und Akzenten in Walnuss verbreiten sie lässige Eleganz.

Armaturen mit Wasserspar-Konstruktion

Doch das ist längst nicht alles, denn die Modelle aus der Designschmiede von Philippe Starck verfügen über eine standardisierte Durchflussmenge von gerade einmal 3,5 Litern/Minute. Die revolutionäre Konstruktion der Armaturen reichert das Wasser mit Luft an, sodass sich ein sanfter, voluminöser Strahl bildet, der aus einer Vielzahl mikrofeiner Tropfen besteht. Eine enorme Wassereinsparung ist die Folge. Ökonomisch und energiesparend lässt sich die Durchflussmenge jedoch auf bis zu fünf Liter pro Minute über die Boost-Funktion erhöhen, falls einmal ein üppigerer Strahl benötigt wird.

An der Badewanne unterstreicht die schlanke skulpturale Form der freistehenden Wannenarmatur die exquisite Ästhetik. In der Dusche liefern ein luxuriöser Duschhimmel sowie ein Thermostatmodul für gleich fünf Verbraucher ein allumfassendes Duscherlebnis, das komplett konfigurierbar ist. Das alles passt perfekt zu einem Haus, das einen Hauch Hollywood Hills der 1950er Jahre verströmt und perfekt in einer Region positioniert ist, die gerne als „Schwedische Riviera“ bezeichnet wird. Välkommen välbefinnande.

Einbauten:
Waschtischarmatur(en): AXOR Starck Organic
Wannenarmatur: AXOR Starck Organic
Duschhimmel ShowerHeaven 4jet: AXOR
Thermostatmodul: AXOR

Alle Galerie-Bilder:
AXOR / Hansgrohe SE

Turmbaden in Tokio

Von den schwedischen ländlichen Ausmaßen und Üppigkeiten ist man in Tokio sprichwörtlich weit entfernt. Die städtische Enge treibt deshalb zahlreiche architektonische Blüten in die Höhe wie das „The Bay Window Tower House“. Takaaki Fuji + Yuko Fuji Architecture erhielt dafür den begehrten Architecture MasterPrize in der Kategorie „Small Architecture“. Der prämierte Entwurf liegt im Stadtbezirk Shibuya und beherbergt ein kleines Wohn- und Bürogebäude. Die Vision war, Räumlichkeiten mit Sitzgelegenheiten rundherum zu erschaffen. Vergleichbar mit landestypischen Veranden sieht der umgesetzte Entwurf einen Turm mit Erkern vor, in dem jede*r Bewohner*in einen eigenen Blick auf die Stadt genießen kann.

Badewanne mit Aussicht

In einem dieser Erker befindet sich ein für deutsche Wohnverhältnisse sehr reduziertes Bad. Für die in Japan vorherrschende beengte Wohnsituation ist es jedoch perfekt eingerichtet: Direkt am Fenster steht ein Möbelwaschtisch, der in seiner Zeitlosigkeit jeden Wandel der Raumgestaltung mitmacht. Darüber hinaus ist eine komfortable Badewanne in die erweiterte Fensterfläche eingebettet. Angesichts des Blicks auf die atemberaubenden Wolkenkratzer der Innenstadt: Was will man mehr (wissen)? Viel.

Mehr als interessant ist zum Beispiel der Umstand, dass der Turm auf Grundlage einer Umgebungsanalyse so gestaltet wurde, dass er je nach Jahreszeit, Tageszeit, Stockwerk und Ausrichtung verschiedene Umwelteigenschaften aufweist, damit er den unterschiedlichen Bedingungen von Licht, Wind und Wärme gerecht werden kann. Zur Reduzierung der Wärmebelastung dient karbonisierter Kork, der darüber hinaus mit geringem Gewicht, hoher Wärmeisolierung und guter Verarbeitbarkeit auftrumpft.

Im Inneren verbindet eine Wendeltreppe die Stockwerke. In der Ausstattung stößt man auf Materialien wie Holz, Kork und bestimmte Arten von Farben, welche sich über die Zeit hinweg entwickeln und gedeihen – insgesamt Materialien mit einzigartigem Charakter. Den bieten ebenfalls die in Möbelstücke integrierten Leuchten. Sie können beliebig bewegt werden, so wie sich auch die Raumgestaltung selbst problemlos anpassen lässt. „Die Einzigartigkeit des Hauses ergibt sich aus seiner Umgebung und den Menschen, die darin leben“ resümiert Planer Takaaki Fuji.

Einbauten:
Möbelwaschtisch DuraSquare: Duravit
Badewanne Starck: Duravit

Alle Galerie-Bilder:
Duravit

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