
Als ungewöhnliches Lesevergnügen für tief entspannte Frühlingsabende in der Badewanne empfehlen wir in diesem Monat "Die Ungehörigkeit des Glücks".
Die Ungehörigkeit des Glücks
Berührendes Familiendrama um alzheimerkranke Großmutter
Aktuell und zeitlos zugleich, zutiefst menschlich und authentisch – so beschreibt dieser Familienroman die bewegende Lebensgeschichte dreier Frauen aus drei Generationen.
Der zweite Roman von Jenny Downham beeindruckt vor allem durch die feinfühlige Darstellung der Großmutter Mary, die an Alzheimer erkrankt ist. Nach dem Tod ihres Mannes wirbelt die ehemals abenteuerlustige und exzentrische alte Dame das Leben ihrer Tochter und Enkeltochter mächtig durcheinander. Ähnlich wie in Till Schweigers Kinofilm „Honig im Kopf“ ist es auch hier das junge Mädchen, das auf intuitive und natürliche Weise scheinbar mühelos Zugang zu der ganz besonderen Lebenswelt der dementen alten Frau findet.

Ungewöhnliches Wannenlesevergnügen auf rund 480 Seiten
Anrührend schildert Downham die gemeinsame Suche von Großmutter und Enkelin nach den verlorenen Erinnerungen. Lebensnah beschreibt sie die Belastungen der alleinerziehenden Tochter durch die kranke Mutter und interessant das Zusammenwachsen der Generationen. Darüber hinaus bietet dieser Unterhaltungsroman auf rund 480 Seiten seinen Lesern jedoch auch eine dramatische, spannende und ziemlich ungewöhnliche Geschichte.
Um Ihnen das Wannenlesevergnügen jedoch nicht durch zu viel Vorabinformation zu verderben, sei dazu an dieser Stelle nur verraten: Großmutter Mary wird nach dem Tod ihres Mannes bei ihrer Tochter Caroline untergebracht, die sie in der Vergangenheit kaum gesehen hat. Plötzlich muss Enkeltochter Katie mit der ihr eigentlich fremden Person das Zimmer teilen.
Schon bald aber beginnt sie, sich für deren Lebensgeschichte zu interessieren. Dank ihrer Recherchen lüftet sie nicht nur ein lang gehütetes Familiengeheimnis, sondern erkennt zugleich, dass Katie und Mary sich in vielem frappierend ähneln. Mehr als alles andere eint sie nämlich die ungehörige Vorstellung vom Glück, die zu verteidigen beiden großen Mut abverlangt.
Eine Frau, die bewegt
Jenny Downham kam 1964 in London zur Welt. Zunächst arbeitete sie etliche Jahre als Schauspielerin, ehe sie begann, sich dem Schreiben zu widmen. Mit ihrem ersten Roman „Bevor ich sterbe“ landete die Autorin im Alter von 44 Jahren 2008 gleich einen Bestseller.
Die Geschichte der 16-jährigen Tessa und ihres Kampfes gegen die Leukämie wurde zu einem der erfolgreichsten britischen Bücher der vergangenen Jahre und innerhalb kürzester Zeit in zwanzig Länder verkauft. In Deutschland ist der Roman ebenfalls als Hörbuch erschienen – gelesen von der Schauspielerin Anna Thalbach.
Informationen zum Thema Demenz/Orientierungshilfen im Bad finden Sie ab Anfang April in dem dann 150 Begriffe umfassenden Glossar „Stichwort Barrierefreies Bad“ auf der Homepage unserer Partnerseite Aktion Barrierefreies Bad.