Nachhaltigkeit
Für Generationen gemacht

Umweltschutz im Badezimmer heißt auch, die Einrichtung so auszuwählen, dass sich kleine wie große Nutzer*innen möglichst lange darin wohlfühlen.

Foto: Shutterstock ©Halfpoint

Für Generationen gemacht

Umweltschutz im Badezimmer

28. Juli 2021

Die nachhaltige Gestaltung eines Badezimmers setzt nicht nur eine besonnene Materialwahl und geprüfte Güte voraus. Auch die Planung und Zusammenstellung der einzelnen Produkte zum Ganzen erfordert Sorgfalt und sollte zudem für Generationen gemacht sein. Das Ziel: lange Nutzungsdauer hinter und vor der Wand.

Eine lange Nutzungsdauer hebelt so ziemlich jeden anderen Ökofaktor mit der Zeit aus: Was lange nicht herausgerissen und ersetzt werden muss, ist per se einfach ökologischer als Wegwerfen und Neumachen – das gilt ganz besonders für das Bad. So formuliert es Tece, ein u. a. auf Rohr- und Sanitärsysteme spezialisiertes Unternehmen. Mit Blick auf die Lebensjahre eines Bades ist für die Experten aus Emsdetten die Technik sowohl hinter als auch vor der Wand „weit relevanter als Geschmacks- und Funktionalitätsfragen“.

Vor allem das Rohr- quasi als das Adern-System und die Abdichtlösung unter den Fliesen werden als die neuralgischen Punkte ausgemacht. Nachvollziehbar, schließlich fürchten wir alle Wasserschäden, als deren Folge „eine Totalsanierung oft genug unvermeidbar“ ist. Zu denen, die das aus der täglichen Praxis wissen, gehört Stefan Lucke. Nicht zuletzt deshalb hat der selbstständige SHK-Meister beim eigenen Hausbau das nachhaltige Motto „für Generationen gemacht“ geradezu musterhaft umgesetzt.

Wenig Grundbauteile, niedriger Transportaufwand, kaum Schmutz: Trockenbauweise mit einem Vorwandsystem wie TeceProfil schützt die Umwelt. Foto: Tece

Für Generationen gemacht:
Wie Trockenbauweise die Umwelt schützt

So wurden Leitungen und Rohre in ein Vorwandsystem verlegt. Das Tragwerk aus verzinkten Stahlprofilrahmen bietet statisch erfahrungsgemäß auf Jahrzehnte sicheren Halt für Elemente wie WC oder Waschtisch. Auf lediglich drei Grundbauteilen basierend lässt es sich in Trockenbauweise schnell und ohne schmutzintensives Aufspritzen und Vergipsen der Massivwand aufbauen.

Zugleich fördert so ein System den Schutz der Umwelt: Denn je weniger Teile-, Transport- und Reinigungsaufwand ein Bau in jeder einzelnen Phase benötigt, desto geringer fällt am Ende die Belastung für die Natur aus. Lesen Sie den gesamten Bericht vom Einfamilienhaus der besonderen Art gleich hier.

Was den weiteren sichtbaren Teil des Bades angeht, empfiehlt man bei Tece eine zeitlose Einrichtung. Ästhetische Verirrungen machten tatsächlich schneller als nötig eine Badrenovierung erforderlich, eben weil die Nutzer*innen die Lösung „nicht mehr sehen“ könnten. In dem Zusammenhang wird zum Universaldesign geraten und so zu einem Bad, das für alle Menschen funktioniert, ob jung, alt, gesund oder mit Handicap, weil damit nichts umgebaut werden muss.

Modulare Lösungen für Generationen gemacht

Genau diesen Aspekt der Nachhaltigkeit kennt man bereits aus der Beschäftigung mit barrierefreien bzw. generationenübergreifenden Bädern; mit Produkten, „die Jahrzehnte im Einsatz bleiben, ohne zu verschleißen oder unmodern zu werden“. Schreibt wiederum Hewi auf der Unternehmenshomepage. Der Hersteller von Sanitär- und Beschlaglösungen spricht nicht nur von zukunftsfähigem Design vor der Wand, sondern entwirft nach diesem Ansatz modulare Lösungen – von der Türklinke über Griffe für WC, Waschtisch und Dusche sowie Ablagesystemen bis hin zu berührungslosen Armaturen.

Einzug finden diese in öffentlichen sowie halböffentlichen Einrichtungen und zunehmend in hochwertig renovierten privaten Objekten. So auch in einer Penthouse-Wohnung, deren Eigentümerin sich bewusst war, dass sich die Ansprüche an das eigene Heim innerhalb eines Lebenszyklus verändern. Daher machte sie ihre Immobilie vorausschauend für spätere Jahre fit. Bei der Neukonzeption der Wohnung orientierte sich die Gestaltung am Universal-Design-Gedanken. Schwellenlose Übergänge, Vergrößerung der Bewegungsflächen sowie Komfortprodukte in den zwei vorhandenen Bädern unterstreichen diesen Anspruch. Zu weiteren Informationen rund um das Objekt und andere Planungsbeispiele geht es hier.

Für Generationen gemacht:
höhenverstellbare WCs und Waschtische

Zu den Komfortprodukten vor der Wand zählen fraglos höhenverstellbare WCs und Waschtische. Sie sitzen häufig in einem Vorwandsystem und bieten nicht nur im Alter, sondern schon in jungen Jahren Bequemlichkeiten, indem sie per Knopfdruck jederzeit an die aktuellen Bedürfnisse der sie jeweils nutzenden Person angepasst werden können. Wer sich aufgrund müder Beine oder aber einer Fußverletzung im Sitzen waschen möchte bzw. muss, der fährt zum Beispiel das Waschtischbecken einfach nach unten. Bis zu 20 cm sind möglich.

Für Generationen gemacht
Zu einer nachhaltigen Badeinrichtung zählt auch dieser höhenverstellbare Waschtisch von Viega in Kombination mit dem Vorwandsystem Prevista, ebenfalls aus dem Programm des Spezialisten u. a. für Installationstechnik. Die einst mit viel Liebe und natürlich auch Geld geplante Wellnessoase bleibt damit auch in einer neuen Lebenssituation ohne (größere) Umbaumaßnahmen nutzbar. Foto: Viega

In die meisten Vorwandsysteme lassen sich zudem ergänzende Elemente integrieren, die später bei Bedarf sogar die Montage von Stützgriffen erlauben, die die für barrierefreie Bäder vorgeschriebene Gewichtslast von 100 Kilogramm sicher tragen. In dem Zusammenhang wichtig: Ausschließlich eine fachgerecht umgesetzte Barrierereduzierung wird vom Staat bezuschusst. Wie Viega, Spezialist für Installationstechnik aus dem westfälischen Attendorn, mitteilt, dürfen die KfW-Fördermittel sogar für elektronische Hilfsmittel eingesetzt werden. Dazu gehören Funkauslösungen für das WC sowie Betätigungsplatten, die mit nachleuchtendem Lack veredelt wurden. Dieser lädt sich tagsüber auf, auch bei Kunstlicht, und dient bei Dunkelheit der Orientierung.

Im ökologischen Fertighaus wird in glasiertem Titan-Stahl gebadet

Nachhaltiges Wohnen für Generationen umfasst viele Bereiche. Wer nicht nur ein Bad, sondern ein ganzes Haus mit einem möglichst klein ausfallenden ökologischen Fußabdruck bauen will, muss über hohes Fachwissen verfügen oder sich an Expert*innen wenden. Die Firma Baufritz etwa, auf ökologische Fertighäuser fokussiert, hat im oberbayerischen Poing ein Bio-Effizienzhaus errichtet unter Verwendung von natürlichen Produkten aus Holz, Stahl und Glas, mit einem eigenen Recycling-Keller sowie einem autarken Energiekonzept mit Brennstoffzellentechnik, Photovoltaik und Windkraftanlage im Garten für die weitgehende Selbstversorgung. Das Interieur umfasst auch ein maßgeschneidertes Badezimmer-Duo aus freistehender Badewanne und Waschtisch aus glasiertem Titan-Stahl.

Für Generationen gemacht
Maßgeschneidert für das Bad im Alpenchic, maßgeschneidert für eine Ausstattung, die auf eine gute Ökobilanz abzielt: das Ensemble mit freistehender Badewanne und Waschtisch aus glasiertem Titan-Stahl von Bette. Foto: Bau-Fritz GmbH, Erkheim

Das zu 100 Prozent recyclingfähige Material passt ebenfalls zu 100 Prozent zum Musterhaus-Konzept, das nur gesunde Materialien für die Innengestaltung vorsieht. Diese müssen nicht nur sehr robust, sondern dauerhaft schön sein. Hinter dem in jeder Hinsicht zeitlosen Ensemble steht das Familienunternehmen Bette, das architektonische Badelemente konzipiert und nach hohen Qualitätsstandards wie der Environmental Product Declaration nach ISO 14025 fertigt und entsprechend dem U.S. Green Building Council nach LEED verifiziert. Das alles mache die Produkte besonders geeignet für nachhaltige Bauvorhaben. „Denn was lange hält, schont auch die Umwelt“, so der Delbrücker Badkönner.

Nicht nur fürs Gesamtbild: Dranbleiben lohnt!

Der (bisher) fünfteilige Blog zum Umweltschutz im Badezimmer hat gezeigt, wie weitläufig das Thema ist. Alle wichtigen Punkte konnten wir noch nicht aufführen, aber wir arbeiten daran. Darüber hinaus erreichen uns seitens der Badhersteller zunehmend Informationen über deren Engagement, regionale oder sogar internationale Naturschutzprojekte zu unterstützen. Auch diesen Aspekt nehmen wir auf. Dranbleiben lohnt – nicht nur fürs Gesamtbild.

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