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Zehn Tipps zur Sicherheit im Bad

Für alle Barfußgrößen: (Tritt-)Sicherheit im Bad ist wichtig – und mit einer bewusst gewählten Einrichtung schnell zu erzielen.

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Zehn Tipps zur Sicherheit im Bad

So vermeiden Sie Risiken und steigern gleichzeitig den Komfort

18. Februar 2020

Haltlos in der Badewanne, zu heißes Wasser für die Haut oder ein dicker blauer Zeh, weil eine Kante übersehen wurde: Wie im restlichen Haushalt lauern auch im Badezimmer zahlreiche Unfallgefahren. Mit unseren zehn Tipps zur Sicherheit sind Sie und Ihre Lieben gegen Stürze, Verletzungen und andere kleine Missgeschicke gewappnet.

Ausrutschen in Dusche und Badewanne oder auf glatten, feuchten Fliesen: Rund 250.000 Bundesbürger verletzen sich einer Robert-Koch-Studie zufolge pro Jahr im Badezimmer. Häufig trifft es dabei Senioren und Kinder. Das muss jedoch nicht sein.

Zehn Tipps zur Sicherheit

Vom Haltegriff bis zur Elektroinstallation

1 – Haltegriffe im ganzen Bad geben allen Benutzern Sicherheit. Besonders wichtig sind sie in der Dusche und in der Badewanne. Von Vorteil ist es auch, wenn sie über eine rutschfeste Oberfläche mit Gummierung verfügen und ergonomisch „griffig“ geformt sind.

2 – Kleine Sitzgelegenheiten wie Duschhocker oder wandhängende Klappsitze dienen der Sicherheit. Außerdem sind sie bequem.

3 – Auf Duschflächen und in Badewannen herrscht stets Rutschgefahr. Reste von ölhaltigen Pflege-, Bade- und Duschzusätzen sowie Wasserpfützen müssen deshalb direkt beseitigt werden.

4 – Die Beleuchtung im Bad spielt unter Sicherheitsaspekten ebenfalls eine große Rolle. Die Markenhersteller bieten zahlreiche intelligente Lösungen, die sowohl der Orientierung als auch der Atmosphäre dienen. Vom Spiegelschrank über die Badewanne bis zum WC: Die moderne Wellnessoase ist rundum hell – selbst in der Nacht. LED-Technologie macht es möglich und gewährleistet obendrein einen stets sicheren Weg.

5 – Im Zusammenhang mit der Beleuchtung müssen Lichtschalter, Leuchten und Steckdosen die für Feuchträume vorgeschriebenen Bestimmungen erfüllen. Im Bad gibt es drei entsprechende Schutzbereiche. Sicherheitsrisiken sind gerade dort absolut tabu. Damit ist die Planung und Ausführung vom Fachmann zwingend.

Thermostate, Fliesen und Bewegungsmelder

6 – Vor allem, wenn kleine Kinder zu den Badnutzern gehören, stehen Thermostate mit einer „coolen“ Außenhaut sowie Heißwassersperre bzw. einem Temperaturbegrenzer ganz oben auf der Prioritätenliste. Um immer auf Nummer Sicher zu gehen, sollte dieser höchstens auf 38 Grad „stehen“.

7 – Ein weiterer zentraler Sicherheitsfaktor sind rutschhemmende Fliesen – zu erkennen an einer speziellen Markierung bzw. Auszeichnung. Generell gilt, dass Böden mit höherem Fugenanteil durch kleinere Fliesenformate mehr Halt bieten. Auch raue Oberflächen helfen, Stürze zu vermeiden. Dennoch bleibt ein Restrisiko, denn bei Nässe gerät eben (fast) jeder schnell mal ins Straucheln. Wer es ausschließen möchte, kann Antirutschbänder auf die Fliesen kleben. Nachfragen im Fachhandel lohnt unbedingt, denn es kommen immer wieder neue innovative Lösungen auf den Markt.

8 – Ebenso im sicheren Bad gesetzt sind bodengleiche Duschflächen. Inzwischen gelten sie sogar als Lifestyleobjekt und stehen in zahlreichen Formen und Oberflächen zur Wahl. Natürlich auch „in rutschfest“. Wenn dabei ein Walk in-Modell mit feststehender Glaswand als Spritzschutz allein schon aus Platzgründen ausgeschlossen werden muss, sollte bei der Wahl einer Lösung mit Tür auf leicht zu handhabende Modelle geachtet werden.

9 – Die Handhabung spielt auch bei Badmöbeln eine große Rolle: Nicht zuletzt wegen ihrer Übersichtlichkeit bieten sich hier ausziehbare (Apotheker-)Schränke an. Außerdem sehr nützlich sind leichtgängige, gegen Herausfallen gesicherte Schubladen, Softeinzüge und Anschlagdämpfungssysteme. Gerundete Ecken und Kanten schließlich lassen sich nicht nur einfacher reinigen, sondern verursachen zudem weniger oder gar keine Verletzungen.

10 – Smarte Produkte und Systeme machen die Bedienung ebenfalls sicherer und zugleich komfortabler. Dazu zählen unbedingt Bewegungsmelder, die mit Lichtquellen am Waschtisch oder am WC gekoppelt werden. Die Digitalisierung kann zudem auf ein ganz anderes Sicherheitskonto einzahlen: durch einen Melder etwa, der unter dem Waschbecken oder neben der Waschmaschine platziert via App uns über ein Signal am Smartphone informiert, wenn irgendwo ungewollt Wasser austritt.

Franziska van Almsick, Badbotschafterin der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und zweifache Mutter, liegt der Schutz von Kindern besonders am Herzen: Lesen Sie ihre Hinweise zum Baden mit Kindern.

Weitere interessante Links:

  • Unser Interview mit Bad-Managerin Christine Intra zur familientauglichen Badplanung
  • Tipps von Franziska van Almsick und Christine Intra gibt es zudem auf YouTube bei HAUSBAUHELDEN
  • Mit Sicherheit im Bad beschäftigen sich außerdem Marion und Jens von der VDS im Podcast Badetag. Hören Sie gleich mal rein.