Aufs stille Örtchen müssen wir schließlich alle

In eine Toilette investieren? Warum denn nicht! Die Römer haben es mit Marmorsitzen und Fußbodenheizung vorgemacht. In Zeiten von Homeoffice und Homing sollten wir ihrem Beispiel folgen und unser stilles Örtchen schön und hygienisch einrichten. Zum Beispiel mit einem Dusch-WC.

Foto: Geberit

Aufs stille Örtchen müssen wir schließlich alle

Ein Hoch aufs Klo

23. Oktober 2020

Während sich über schöne moderne Wellnessbäder immer gut und viel sprechen lässt, hat die Toilette selbst kaum eine Stimme. Wenn ja, dann oft mit scherzhaftem Unterton und hinter vorgehaltener Hand. Seltsam, denn sowohl Geschichte als auch Technologie sind sehr spannend und durchaus von öffentlichem Interesse. Und aufs stille Örtchen müssen wir schließlich alle.

Dazu passt ein Dialog, der sich vor einiger Zeit im TV entspann: In einer Ratgebersendung tauschten sich ein deutscher Redakteur und seine japanische Kollegin über das stille Örtchen aus. Sie nahm das für sie fraglos kulturelle Thema ernst: In Asien seien Komforttoiletten mit Intimdusche Standard. Deshalb stünden sie in ihrer Heimat bereits auf der Aussteuerliste. Er entgegnete spaßhaft: „Und man muss nie mehr Klopapier kaufen.“ Aha, soso?! Dann lieber doch in ein Dusch-WC investieren als Klopapier hamstern?

Apropos: Man muss nur 100 Jahre zurückdenken, da galt Klopapier ebenfalls als sehr kostbar, wenngleich aus anderen Gründen. Es kam nämlich erst 1928 auf den deutschen Markt, und bis dahin hieß es eben, sich anderweitig zu behelfen. Die Landbevölkerung hatte es in dieser Situation etwas leichter, weil sie zu hofeigenen Erzeugnissen wie Rüben- und Hufeisenblättern greifen konnte. Redewendungen wie „sich in die Nesseln setzen“ gehören zu den Relikten aus einer Zeit, in der es üblich war, die Notdurft auf dem Misthaufen oder an einer speziell dafür vorgesehenen Stelle im Garten zu entrichten.

Wenn es im Dunkeln schnell gehen musste

In der Stadt trat bis zur „Toilettisierung“ indes der Nachttopf seinen Siegeszug an. In vielen Ausstellungen rund um das stille Örtchen ist er daher ein beliebtes Objekt und in sämtlichen Farben und Materialien zu bestaunen. Wenn es im Dunkeln schnell gehen und schon der erste Griff sitzen musste, wartete in einigen Haushalten sogar ein Exemplar mit sieben Henkeln unter dem Bett. In vielen Ländern haben die Menschen bis heute nicht einmal das, von der Toilette ganz zu schweigen. Dabei zählen seit 2010 ihr Besitz sowie die sanitäre Grundversorgung zu den Menschenrechten.

Ein Nachttopf unterm Bett – bis ins 20. Jahrhundert ein Bestandteil der Wohnungsausstattung. In vielen Ländern würden sich die Menschen ohne Dach über dem Kopf sowohl über das eine als auch das andere freuen. Von einer eigenen Toilette ganz zu schweigen. Über das Klo an sich Witze zu reißen – unter dem Gesichtspunkt unangebracht. Foto: LWL-Freilichtmuseum Detmold

Vor diesem Hintergrund scheint es überflüssig, Witze über das Klo generell oder die Komforttoilette mit Intimdusche, auch Dusch-WC genannt, im Besonderen zu reißen. Stattdessen sollten Dankbarkeit und Anerkennung über eine Errungenschaft, die von Jahr zu Jahr vor allem in technologischer Hinsicht Verbesserungen erfährt, an erster Stelle stehen. Bei den Jüngeren, weil sie sich für modernen Lifestyle und clevere Innovationen zu begeistern wissen. Bei den Älteren, weil sie an Barrierefreiheit, Hygiene und Gesundheit denken. Die Weitsichtigen verbinden beide Seiten und kümmern sich beim Umbau ihres Bades gleich um die notwendigen Anschlüsse für Wasser und Strom. So lässt sich problemlos nachrüsten, wenn man die Investition in ein Dusch-WC noch etwas herausschieben möchte. Und die Technik mit Fernbedienung? In Smartphone-Zeiten ein Kinderspiel.s

Ganz nach dem persönlichen Be- und Empfinden

Da wundert es nicht, dass das WC mit eingebauter Dusche sich mehr und mehr familienfreundlich und in wohnlichem Look zeigt. Schlanker und elegant ist es über die Jahre geworden und bringt in einigen Fällen optional ein Nacht- oder Orientierungslicht als stimmungsvolle Beleuchtung mit. Angeführt wird die Liste der Pro-Argumente jedoch nach wie vor von dem Komfort, der auf der berührungslosen Reinigung mit Wasser und der Trocknung mit warmer Luft basiert. Es gibt überdies Modelle, die individuelle Einstellungen der Temperatur und Strahlstärke ganz nach dem persönlichen Be- und Empfinden ermöglichen.

Technikwunder Toilette – besuchen Sie auch unsere Galerie!

Weiter wissenswert: Wasser reinigt deutlich gründlicher, natürlicher und schonender als nur Papier. Hautirritationen lassen sich somit vermeiden. Empfindliche oder körperlich eingeschränkte Menschen fühlen sich nach dem Dusch-WC-Gang gut gepflegt. Und auch für die Hygiene der Hardware an sich haben die Konstrukteure gesorgt: Die Duschdüse wird automatisch gespült, und eine spezielle Antihaftbeschichtung verhindert Rückstände im WC-Becken. Es gibt sogar eine Spezialglasur, der von Experten eine dauerhaft um bis zu 99 Prozent reduzierte Bakterienbildung attestiert wird.

Der Toiletten-Trend der vergangenen Jahre schlechthin: randlos. So ein „Rimless-WC“ basiert auf ausgeklügelter Wasserströmung. Damit kommt es beim Spülen nicht zum Spritzen, und der Rand kann entfallen. Eine Problemzone weniger und zugleich ein Pluspunkt mehr, weil die Reinigung dadurch viel leichter fällt. Foto: Geberit
Eine Problemzone weniger, ein Pluspunkt mehr

Fragt man die Badprofis, was sich in den letzten Jahren als Renner entpuppt hat, dann nennen sie immer das spülrandlose Modell. Solch ein „Rimless-WC“ verfügt über eine Technologie, welche die Strömungswege des Wassers optimiert und auf diese Weise dafür sorgt, dass es beim Spülen im Behälter bleibt. Insofern kann auf den „breiten“ Rand als Damm gegen hoch oder nach Außen spritzendes Nass verzichtet werden. Eine Problemzone weniger und zugleich ein Pluspunkt mehr, weil die Reinigung dadurch ebenfalls viel leichter fällt.

Aufs stille Örtchen müssen wir schließlich alle
Themenklos? Liegen anscheinend im Trend, besonders, wenn es um die Einrichtung des Gäste-WCs geht. Villeroy & Boch zeigt in seinem Büro- und Konferenzzentrum, wie es geht. Insgesamt gibt es sieben WC-Anlagen: Energy Boost-Räume mit kräftigen Farben oder im Metallic-Look, ein Zen Garten, ein Amazonia- und ein Dschungel-Bad. Alles mit passender Musik. Foto: Villeroy & Boch

Praktischer, schicker, hygienischer: Schon jetzt sind wir gespannt, mit welchen Innovationen uns die weltgrößte Badmesse, die „ISH 2021 digital“, überraschen wird. Eines ist gewiss: Das Hoch aufs Klo bzw. der Trend zur Toilette als Statussymbol dürfte bleiben. Denn aufs stille Örtchen müssen wir schließlich alle, und ohne unken zu wollen: Es sich auch dort schön und sauber einzurichten, das macht in den aktuellen Zeiten von Homeoffice und Homing ja wirklich Sinn.

Wie andere darüber denken und schreiben, zeigen die folgenden zehn Links! Viel Spaß beim Durchklicken.

faz.net – Die Toilette als Statussymbol

taz.de – Kulturtechnik des Abwischens

daserste.de – W wie Wissen/Toilette

focus.de – In Japan längst üblich: Waschen, Föhnen, Lichteffete; jetzt kommt das intelligente WC

derinstallateur.at – Dusch-WCs, wer hat’s erfunden

wohnglueck.de – Dusch-WC

bellevue.nzz.ch – Japanische WC-Kultur: Asiaten lieben smarte Toiletten

wanderweib.de – Tipps: Toiletten in Japan

wohnen.de – Dusch-WCs Washlets Japanische WCs

blog.geberit-aquaclean.de – Vom Grundbedürfnis zum Wow-Erlebnis