Die Deutschen und ihr Bad

Die Deutschen sind der Digitalisierung im Bad durchaus nicht abgeneigt. Das ergab eine forsa-Studie im Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS).

Foto: VDS / Shutterstock / Wavebreakmedia

Die Deutschen und ihr Bad

Digitalisierung? Ja! Familie? Nein!

29. Mai 2015

Daumen hoch oder Daumen runter? Die aktuelle forsa-Studie von gutesbad.de gibt aufschlussreiche Antworten zu den Themen Digitalisierung und Familie im Bad.

Erstens sollten die Berliner Sozialforscher ermitteln, was die Deutschen von der Möglichkeit halten, dass sich ein Badezimmer in (naher) Zukunft beim Betreten durch den Nutzer automatisch an dessen Bedürfnisse anpasst. Die schillernde Perspektive: Wenn die Tür aufgeht, sorgen moderne Technologien dafür, dass sofort alles „individualisiert“ wird und zwar von der Beleuchtung über die Höhen von Waschtisch und Toilette bis zur gewünschten Wohlfühltemperatur und zum Lieblingsduft.

Daumen hoch: Der Gedanke daran gefällt. 16 % der Befragten votierten mit „sehr gut“ und weitere 27 % mit „gut“. 19 % finden das „weniger gut“ und 37 % wollen sich damit derzeit „überhaupt nicht“ anfreunden. Die gutesbad-Redaktion wertet das Ergebnis als klares Indiz dafür, dass die realen Marktchancen für das digitalisierte Badezimmer nicht schlecht stehen.

Frauen gegenüber Digitalisierung aufgeschlossener als Männer

Wie eine spezielle Analyse zeigt, sind – gemessen an der Kategorie „sehr gut / gut“ – 18- bis 44-Jährige mit 47 % (insgesamt 43 %) und Haushalte mit vier Personen und mehr (49 %) für das Hightech-Bad der Zukunft besonders aufgeschlossen. Gleiches gilt tendenziell für Frauen (45 %), während es Männer erstaunlicherweise nur auf eine „Gefällt mir“-Quote von 40 % bringen. Am Ende des Klassements rangiert die Altersgruppe „60plus“ mit 39 %. Was, wie wir finden, immer noch ein guter Wert ist.

(Noch-)Absage an das „gesellige Bad“

Bei der Vision, dass sich das Bad mit entsprechender Ausstattung als Treffpunkt für die komplette Familie etabliert, müssen Trendforscher indes eine Schlappe einstecken. Hier ergab die entsprechende Erhebung von forsa folgendes Bild: Ganze 16 % der Bürger können sich das „bestimmt“ oder „wahrscheinlich“ vorstellen. Analog dazu formiert sich eine große Ablehnungsfront. Nur 17 % der Deutschen bezeichnen die Verwirklichung des geselligen Bades für sich selbst als wahrscheinlich, eine Zweidrittelmehrheit (67 %) erteilt ihm dagegen eine Absage.

Auf ein relativ positives Echo stößt die Idee mit 27 % Zustimmung bei 30- bis 44-Jährigen. Und: Mit steigender Personenzahl im Haushalt wächst die Akzeptanz der familiären Kommunikation im Bad. Für uns ist das ebenso wenig eine Überraschung wie das besonders stark ausgeprägte „Nein“ in der Gruppe „60 Jahre und älter“. Für 79 % ist eine derartige Badzukunft völlig undenkbar. Wir sind gespannt, ob sich die Menschen für das ziemlich neue Thema in den kommenden Jahren mehr öffnen.