
Macht mehr aus Eurem Bad! Das sagt Badbotschafterin Franziska van Almsick und holte sich während der Badmesse ISH Anregungen für ihr eigenes Bad.
Franzi in Bad(e)laune
"Macht mehr aus Eurem Bad!"
Platz, Licht, Wärme und natürlich viele coole Produkte zum Einrichten: Da hat auch Franziska van Almsick Lust auf Bad. 10 Fragen an den beliebten deutschen Schwimm-Star, der wieder den „Tag des Bades“ mitfeiern wird.
gutesbad: Frau van Almsick, Sie sind wieder beim „Tag des Bades“ dabei und bezeichnen sich selbst auch schon als Badbotschafterin. Was macht die denn so?
Franziska van Almsick: Für mich gilt es, die Bedeutung des Bades herauszuheben. Die Botschaft heißt: Macht mehr aus Eurem Bad! Es ist nämlich wichtig, einen Raum zu finden, in dem man sich wohlfühlt, in dem der Tag beginnt und endet. Daher möchte ich Menschen bewegen, selbst Ideen zu entwickeln, wie ihr Bad aussehen könnte. Natürlich bin ich auch am „Tag des Bades“ präsent und trage hoffentlich dazu bei, dass das Bad weiter in den Vordergrund tritt – mit allem, was dazugehört.
gutesbad: Während Ihres Besuchs der ISH erzählten Sie uns, dass Sie ein neues Bad planen. Wovon lassen Sie sich dabei inspirieren?

„Für mich ist es sehr wichtig, Produkte anzufassen.“
Franziska van Almsick: In jedem Fall spielen eigene Ideen und spezielle Wünsche eine wichtige Rolle. Zudem lese ich Magazine und schaue mir gerne an, wie andere ihr Bad eingerichtet haben. Oft holt man sich dabei tatsächlich Inspirationen. Wobei ich zugeben muss: Je mehr man sich anschaut, desto unklarer werden die eigenen Vorstellungen. Für mich ist es sehr wichtig, Produkte anzufassen. Manchmal kommt man dann zu dem Ergebnis, dass sie zwar super aussehen, im täglichen Gebrauch aber vielleicht doch nicht so das Wahre sein könnten.
gutesbad: „Marsala“ ist aktuell die Farbe des Jahres, ein Weinrot, das übrigens auch für das „Tag des Bades“-Poster verwendet wurde. Sind Sie im Hinblick auf Farben beeinflussbar?
Franziska van Almsick: Bei der Wahl von Farben lasse ich mich nicht beeinflussen. Ich spüre selbst, ob mir die Farbe zusagt oder nicht. Wobei mir Weinrot gefällt. Das Badezimmer meiner Eltern hat weinrot gestreifte Wände. Meine Mutter ist sehr kreativ. Für sie ist das Bad ein sehr wichtiger Raum, den sie nicht nur selbst gestaltet hat, sondern auch ganz bewusst anders. Ich glaube, das hat mich beeinflusst.
gutesbad: In welcher Umgebung würden Sie sich am ehesten wohlfühlen? Rustikales Ambiente mit alten Holzbalken, Naturstein und naturnahen Farben wie Steingrau, Sandbeige oder Schlammgrün? Neo-Barock mit Gold, Lüster und Facettenschliff? Oder feminin mit Wanne in Rosa oder Pink?

„Die Einrichtung sollte etwas Unvergängliches haben und die Deko recht klein gehalten sein.“
Franziska van Almsick: Feminin in Rosa oder Pink fällt komplett aus. Da bin ich überhaupt nicht der Typ für. So wie bzw. wo ich lebe, fällt auch Neo-Barock weg. Wenn ich in einem Haus oder Hotel in den Bergen bin, gefällt mir persönlich ein rustikales Ambiente im Badezimmer. Das passt zur Umgebung. In einer Großstadt würde mich dagegen ein rustikales Bad mit Blick auf ein Stadtpanorama eher befremden. Die Einrichtung sollte etwas Unvergängliches haben und die Deko recht klein gehalten sein. Schließlich möchte ich mich an meinem Rückzugsort frei fühlen und atmen können. Ich dekoriere gerne in anderen Räumen, aber nicht im Bad.
gutesbad: Derzeit ist es in, Wände roh zu belassen, so dass man das Mauerwerk oder auf Beton sieht. Was sagen Sie denn dazu?
Franziska van Almsick: Das kann ich mir gerade nicht so gut vorstellen. Betonwände finde ich an und für sich sehr gut, aber da muss man sich vielleicht die Frage stellen, ob sie diese Note der Wärme haben. Mein Badezimmer muss warm sein. Und das nicht nur im Aussehen, sondern auch von der Temperatur her. Kälte empfinde ich als ganz schrecklich.
gutesbad: Bluetooth-Technologie wird im Bad immer beliebter. Es gibt Badewannen, die sich via App selbst mit Wasser füllen oder als Lautsprecher für die Musik aus dem Smartphone dienen. Spielt smarte Technik bei der Planung Ihres Badezimmers eine Rolle?

„Technische Gimmicks sind nicht so entscheidend. Wohlfühlen zählt.“
Franziska van Almsick: Ich persönlich würde das Badezimmer eher nicht „verdigitalisieren“. Dennoch habe ich atemberaubende Entwicklungen auf der Messe gesehen. Ich bin eine Badewannentante und die Vorstellung, dass ich mir schon von unterwegs über mein Smartphone das Wasser einlassen kann und eben nicht erst warten muss, gefällt mir – das ist meines Erachtens das I-Tüpfelchen. Für die passende Musik kann ich auch das Handy hinlegen. Technische Gimmicks sind nicht so entscheidend. Wohlfühlen zählt.
gutesbad: Sie haben während der ISH gefühlte 1001 Armaturen gesehen. Sind Sie eher für mechanisch funktionierende Modelle? Oder sagen Sie „Wenn schon, denn schon“ und entscheiden sich für eine elektronische Version, bei der Sie nur die Hände unter den Auslauf halten müssen, damit es sprudelt.
Franziska van Almsick: Eine Armatur muss unkompliziert zu nutzen sein. Bei Modellen mit Griffen drehe ich, und das Wasser kommt raus. Bei Modellen mit Knöpfen sehe ich meine Kinder förmlich davor stehen und „Knöpfchen an-aus-an-aus“ spielen. Modelle, die berührungslos funktionieren, finde ich ehrlich gesagt ganz furchtbar, weil man bei ihnen nie weiß, wo oben oder unten ist. Am Flughafen, wo viele Menschen sind, machen sie bestimmt Sinn, aber im eigenen Zuhause ist das Einfache immer noch das Schönste. Bad hat für mich etwas mit Natürlichkeit und zurück zu den Wurzeln zu tun. Daher drehe ich den Wasserhahn wohl auch am liebsten auf.
gutesbad: Der Gebrauchswert eines Schrankes erschließt sich meist erst, wenn man seine Türen und Schubladen öffnet. Waren Sie überrascht, was moderne Badmöbel im Inneren verbergen?

„Ich mag geschlossene Schränke ganz ohne Glas.“
Franziska van Almsick: Ich habe es an anderer Stelle schon einmal erwähnt: Ich bin nicht unbedingt ein Spiegelschrank-Fan. Das Gefühl, dass man einen Spiegel aufklappt und dahinter noch einen Raum findet, das habe ich nie gemocht. Ich mag es auch ehrlich gesagt immer noch nicht – und war trotzdem fasziniert. Zum Beispiel davon, wie viel Platz Spiegelschränke bieten. In einem kleinen Bad ist diese Lösung daher fast unverzichtbar. Ich mag geschlossene Schränke ganz ohne Glas, vor allem, wenn man wie ich Kinder hat. Außerdem sollten Kinder eine eigene Schublade haben und lernen, für die Gegenstände darin Verantwortung zu tragen.
gutesbad: Die Badewanne ist ja bei Ihnen gesetzt, wie wir mittlerweile wissen. Was gibt es denn noch für Must-haves, die Sie im Bad für unverzichtbar halten?
Franziska van Almsick: Wenn es der Platz erlaubt: eine Bank, ein Stuhl oder sogar ein kleiner Sessel. In einer Familie hat man das Bad nicht immer für sich allein, sondern es ist auch ein Ort der Kommunikation, in dem sich viele Dinge in Ruhe ansprechen lassen.
gutesbad: Würden Sie sagen, dass Sie Ihr Bad heute anders planen bzw. einrichten als noch vor Ihrem ersten Engagement als Badbotschafterin vor einem Jahr?

„Wer sich extravagant kleidet, hat oft auch ein extravagantes Bad.“
Franziska van Almsick: Obwohl ein Bad für mich schon immer wichtig war, habe ich mich nie so richtig mit den vielen Details, die es beinhaltet, beschäftigt. Seit der Zusammenarbeit mit der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft ist das anders. Ich denke viel intensiver darüber nach, was ich in meinem Bad wirklich brauche. Selbst die Bäder von Bekannten sehe ich mit anderen Augen und achte schon mal auf das eine oder andere. Ist Ihnen das auch schon einmal aufgefallen: An einem Bad lässt sich sogar ein bisschen der Typ Mensch seines Besitzers erkennen. Wer sich extravagant kleidet, hat oft auch ein extravagantes Bad. Das Thema ist spannend.
gutesbad: Vielleicht sollten wir es einmal aufgreifen. Vielen Dank für die Anregung und das Interview.