
Ob allein oder gemeinsam: Der Gang in die Sauna hilft in jedem Fall auf die Beine. Zu welcher Jahreszeit, das ist egal.
Sauna gegen Alltagslasten
Rein in den Schwitzkasten, und alles wird gut
Ein Saunagang hat zu jeder Zeit seinen ganz besonderen Reiz. Er bringt körperliche Erholung und hilft beim Abschalten. Die Kombination Hitze, Kälte und Ruhe lässt das Gehirn jede Menge Endorphine ausschütten, und am Ende sind wir nicht nur angenehm abgekühlt, sondern wir fühlen uns sau… – pardon – pudelwohl.
Von wegen schwül-heißes Klima: In der Sauna herrscht eine angenehme trockene Wärme. „In der Hauptbadezone des Saunaraumes können wir in der Regel 60 – 80 Grad Celsius messen. Diese recht hohe Temperatur vertragen wir deshalb so gut, weil die Luftfeuchte sehr gering ist. So zeigt das Hygrometer dort lediglich 5 – 15 Prozent relative Feuchtigkeit an“, erläutert Rolf-Andreas Pieper.
Mit Hitze gegen Hitze
Wie der Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes mit Sitz in Bielefeld außerdem erklärt, könne der Saunaschweiß in diesem Klima auf der unbekleideten Haut frei verdunsten und sie wirksam kühlen. Das körpereigene Kühlungssystem funktioniere umso effektiver, je besser es in Übung sei. Menschen, die regelmäßig saunabadeten, vertrügen demnach Hitze besser, weil sie an Wärme gewöhnt seien.
„Medizinwissenschaftliche Arbeiten bestätigen eine günstige Umstimmung im vegetativen Nervensystem durch kräftige Kaltreize, die zu umfassender Erfrischung führen. Die gesundheitlichen Impulse der Kaltwasseranwendungen beim Saunabaden werden oft unterschätzt“, unterstreicht der Saunaexperte und Autor mehrerer Ratgeber die Bedeutung des Frischekicks speziell im Sommer.
Mit Sauna gegen Alltagslasten gewappnet
Der regelmäßige Gang in die Sauna kann vorbeugend wirken, weiß auch Prof. Dr. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln: „Letztendlich ist die Sauna natürlich ein entspannendes Medium, aber zum zweiten kräftigt es den Körper in seinen Funktionen. Es aktiviert den Stoffwechsel, es stimuliert das Immunsystem. Damit schützt es uns zum Beispiel vor Erkältungen, vor allem, was an Viren auf uns hereintrifft. Deshalb macht es uns quasi abwehrstärker gegen viele Belastungen des Alltags.“ So der bekannte Präventions- und Rehabilitationsexperte in einem n-tv-Interview.
Ob nun Herbst, Winter, Frühling oder Sommer: Nur wer zu jeder Jahreszeit mindestens einmal in der Woche in die Sauna geht, regeneriert optimal und erzielt nachhaltige Wirkungen auf den Körper. Dabei stets wichtig: kräftige Abkühlmaßnahmen mit kaltem Wasser aus der Brause oder einem Schlauch. Gerade in den heißen Sommermonaten sollten Sie sich diesen Spaß keinesfalls entgehen lassen.
Auf den Geschmack gekommen? Im Folgenden haben wir alles Wissenswerte rund um das Thema Sauna zusammengestellt – vom richtigen Schwitzen über die Herkunft bis hin zur Schwitzkasten-Typ-Beratung.
Klassisch saunieren
Nicht alles, was sich Sauna nennt, ist eine Sauna im klassischen „finnischen“ Sinne. Typisch für sie: geringe Luftfeuchtigkeit bei hoher Temperatur. Letztere sollte zwischen 80 und 100 Grad Celsius betragen. Das spezielle Klima fördert die Schweißverdunstung. Verfügt die Sauna idealerweise über unterschiedliche Etagen, ist sogar ein Bad in verschiedenen Temperaturzonen möglich.
Klopfen und gießen
Für prickelnde Abwechslung während des Saunierens sorgen grüne Birkenzweige, die man sich oder seinem Gegenüber auf die Haut klopft. Um die Luftfeuchtigkeit und damit die gefühlte Temperatur zu erhöhen, wird Wasser auf heiße Steine gegossen. Die Zugabe von ätherischen Ölen in den Aufguss sowie das Verteilen des Dampfes durch Luftschläge mit einem Handtuch sind in Deutschland sehr verbreitet, in Finnland dagegen unbekannt.
Handtuch mitbringen
In der Sauna setzt man sich vollständig auf das mitgebrachte Handtuch. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, legt man sich zunächst hin, ansonsten hockt man mit angezogenen Beinen. Die letzten 2 Minuten sollten in jedem Fall aufrecht verbracht werden. Die Füße baumeln lassen, das bereitet den Körper auf das Aufstehen vor.
Richtig schwitzen
Während des Saunaganges erwärmt sich die Haut um drei bis zehn Grad. Und auch im Körperinneren tut sich einiges: Die Temperatur steigt um ein bis zwei Grad an. Die Blutgefäße weiten sich, und es wird die doppelte Blutmenge hindurch gepumpt. Ebenfalls auf Hochtouren läuft die Schweißproduktion: 20 bis 30 Gramm pro Minute werden abgegeben. Wie lange das Schwitzbad dauert, hängt von der eigenen Konstitution ab. Zwischen 8 und 15 Minuten kann ein Saunagang je nach Verfassung und „Übung“ dauern. Am besten, Sie hören auf die Signale Ihres Körpers. Reicht es Ihnen, dann gehen Sie raus und kühlen sich ab. Generell gilt: Besser kurz und heiß als lang und warm. Ein Rat, dem vor allem Ungeübte folgen sollten. Wichtig ist, dass man sich richtig aufgeheizt fühlt, sonst macht die Abkühlung nicht wirklich Spaß.
Kältereize setzen
Tanken Sie nach dem Saunabad frische Luft. Anschließend ab ins kalte Tauchbecken oder abduschen, zum Beispiel unter einer Schwallbrause, denn nur durch den Kältereiz entfaltet die Sauna ihre volle Wirkung. Schonender für Herz und Kreislauf: die Abkühlung mit einem Kaltwasserschlauch. Beginnen Sie das Abduschen bei den Füßen und Händen. Dann kann der Kaltwasserschlauch langsam zum Herzen hin geführt werden. Speziell im vergangen Jahr haben deutsche Sanitärarmaturenspezialisten zahlreiche passende Lösungen entwickelt und damit auf das erhöhte Interesse an gesundheitsfördernden Einrichtungen für das Bad und andere private Wellnessbereiche reagiert. Was auch immer zum Einsatz kommt: Wärme-Kälte-Reize härten ab. Die Muskulatur wird trainiert und dadurch wesentlich reaktionsschneller bei abrupten Temperaturwechseln. Wer Probleme mit den Bronchien hat, empfindet den Saunagang ebenfalls als Wohltat. Das Fassungsvermögen der Lunge vergrößert sich dank der muskelentspannenden Wirkung der Sauna, das Durchatmen fällt leichter.
Mit Sorgfalt vorbereiten
Bevor es in den Schwitzkasten geht, gilt es einige wichtige Regeln einzuhalten: Bereiten Sie Ihren Körper langsam darauf vor. Dazu gehört es beispielsweise, sich erst einmal zu akklimatisieren, falls man durchgefroren ist. Duschen Sie warm – etwa unter einer Regenbrause – und trocknen Sie sich danach gut ab. Gegebenenfalls nehmen Sie noch ein warmes Fußbad. Sollten Sie Hunger verspüren, verzichten Sie auf schwerverdauliche warme Mahlzeiten und wählen Sie einen leichten Snack.
Gefahren beachten und ausreichend trinken
Vor allem Männer entwickeln falschen Ehrgeiz, wenn es um die Länge des Saunaaufenthaltes geht. Häufig ungeübt oder sogar stark alkoholisiert setzen sie sich auf die höchste Schwitzbank und harren dort im wahrsten Wortsinn bis zum Umfallen aus. Wer chronisch krank ist, sollte in jedem Fall seinen Arzt befragen. Nikotin und Alkohol während des Saunierens sind ein absolutes „No-Go“. Auch sportliche Betätigungen sollten zwischen den Gängen vermieden werden, da sie Herz und Kreislauf ebenfalls unnötig belasten. Und: Schwitzen entschlackt. Wer direkt nach dem letzten Saunagang Wasser oder Fruchtsaft trinkt, fördert diesen Prozess. Aber nicht während der Saunagänge trinken.
Zurück in die Steinzeit
Von Asien in die ganze Welt: Der Siegeszug der Sauna soll vor tausenden von Jahren begonnen haben. Möglicherweise reicht die Geschichte der Sauna sogar zurück bis in die Steinzeit, schreibt Sanitärspezialist Duravit auf seiner Homepage unter www.duravit.com. Zufall oder nicht? Schließlich beruht das Sauna-Prinzip ja auf erhitzten Steinen, will man dort wissen. Fest steht: Erste Hinweise sprechen dafür, dass der Siegeszug der Sauna in Ostasien begann und bis nach Nordamerika vorstieß. Das war damals noch durch eine Landbrücke mit Asien verbunden. Auf diesem Weg, so die Theorie, besiedelten nicht nur die ersten Menschen den neuen Kontinent, sie brachten auch die Idee der Sauna mit. Seitdem sind Jahrtausende vergangen, in denen sich die Sauna etablieren konnte. Vor allem in Finnland ist sie ein fester Bestandteil der Badekultur.
Wegweisendes aus Wien
Anders als in Finnland ist eine Privatsauna beispielsweise in Deutschland ein Luxus, den sich nicht jeder gönnt und wenn, ihn meistens weit entfernt vom Rest des Wohnbereiches in den Keller verbannt. Gemeinsam mit dem Wiener Designteam EOOS hat sich Duravit Gedanken darüber gemacht, wie man die Sauna aus ihrem tristen Dasein herausholen kann, hinein in den Bad- und Wohnbereich. Herausgekommen ist ein neuartiges Sauna-Konzept – Inipi.
Von der Hütte zur Kabine
Inipi bedeutet in der Sprache der Lakota-Indianer u. a. Schwitzhütte. Bei der Duravit-Inipi bleibt die Kabine aufgrund einer raffinierten Aufteilung schön kompakt und passt problemlos in Bad und Wohnraum. Dennoch bietet sie Saunierenden ausreichend Liege- bzw. Sitzfläche. Die vollverglaste Front verleiht dem Modell Transparenz und Chic und lässt Gefühle von Enge erst gar nicht aufkommen.
Sound und Szenarien
Saunisten, die solch eine moderne Kabine wie Inipi nutzen möchten, haben es leicht: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Farblicht und Sound lassen sich nämlich über eine Fernbedienung – sinniger Weise in der Form eines Steines – individuell einstellen. Dabei können bevorzugte Kombinationen als Nutzerprofile gespeichert werden. Voreingestellte Szenarien sorgen für Abwechslung: Jungle, Desert, Asia, Mediterranea oder Indian entfalten in puncto Luftfeuchtigkeit oder Temperatur ihre Wirkung und sind noch dazu vom passenden Sound begleitet.
Broschüre zum Bestellen
Saunaratgeber gibt es in Hülle und Fülle. Im Internet und gedruckt. Im neuen Print-Ratgeber „Die Balance des Alltags – Sauna und Dampfbad zu Hause“ zeigen Badprofis, wie genau das geht. Unter anderem erfährt man, was bei der Integration eines Dampfbades oder einer Sauna im eigenen Badezimmer zu berücksichtigen ist. Ansprechende Bilder präsentieren bereits realisierte Lösungen und Details. Die 40-seitige Broschüre ist für 5 Euro über die Aqua Cultura Geschäftsstelle in Bonn per Mail info@aqua-cultura.de oder über die Homepage über ein entsprechendes Bestellformular erhältlich.

Hier schwitzen Sie ebenfalls
- Römisches Dampfbad Gilt als die schonendste Schwitzmethode. Die Temperatur liegt bei milden 50 Grad, die Luft ist beinahe bis zu 100 Prozent mit Wasserdampf gesättigt. Die Auswahl an Dampfbädern fürs Bad ist groß. Fragen Sie im Fachhandel nach.
- Hamam So heißt die arabische Variante zum römischen Dampfbad. Sie hat in etwa die gleichen Klimawerte wie das römische Vorbild und verfügt über einen beheizten Kachel- und Marmorboden. Nach etwa zwanzig Minuten erhält man durch den Bademeister (Teflak) eine Seifenmassage mit einem Lederhandschuh.
- Banja Die Bezeichnung steht für das russische Dampfbad, das durch deutlich niedrigere Temperaturen als die finnische Sauna gekennzeichnet ist. Es bringt jedoch sehr hohe Luftfeuchtigkeit mit sich und setzt daher gute Kondition voraus.
- Rasul- oder Rhassoulbad Dort reibt man sich mit flüssiger, marokkanischer Heilerde aus dem Atlasgebirge ein und verweilt anschließend gut dreißig Minuten lang in einem etwa 50 Grad warmen Raum. Dann kommt der Schlamm ab. Das Ergebnis soll eine Haut wie Seide sein, wie sie einst Kleopatra hatte.
- Brechelbad Hat seinen Ursprung in den Alpen. Früher wurde dort der Flachs gedörrt, ehe er mit Hilfe sogenannter Brecheln gebrochen wurde, um Leinenfasern zu gewinnen. Heute werden in der meist urig eingerichteten Trockensauna mit beheiztem Boden bei einer Temperatur von 60 Grad sowie insgesamt feucht-warmem Klima die Atemwege befreit und – für den, der es mag – zusätzlich Wirkstoffe von in einem Badeofen erhitzten Kräutern und ätherischen Ölen freigesetzt.
- Biosauna Belastet den Kreislauf nur wenig und soll den Blutdruck senken. Temperatur und Luftfeuchte liegen bei ca. 55 Grad bzw. Prozent. Als Stimmungsmacher werden Farblicht und Düfte eingesetzt, Meditationsmusik rundet das Relax-Erlebnis ab.