Neuer Wet-Look für den Altbau

Mit Lichtspielen zieht im Nu Gemütlichkeit ein

Die Planung und Ausführung des gewünschten Lichtspektakels war mit viel Aufwand verbunden, doch dieser hat sich gelohnt: Um die gewünschte Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, setzte Andrea Wirges-Klein unterschiedliche Lichtquellen mit warmweißen, dimmbaren Leuchtmitteln ein. Für die Inszenierung der außergewöhnlichen Lichtspiele geben neben dem Spiegel auch die bewusst klaren Silhouetten und monochromen Oberflächen der Ausstattung eine ideale Leinwand ab. So zieht im Nu Gemütlichkeit ein, ohne dass das Funktionslicht jedoch vernachlässigt wird. Dazu trägt zum Beispiel die schlanke LED-Spiegelleuchte über dem Wasch- und Schminkplatz bei. Harmonische Stimmung wiederum geht von den LEDs aus, die in Schattenfugen versteckt über dem Spiegel und in der Dusche sitzen. Die schwenkbaren Deckeneinbau-Downlights hingegen bringen ausreichend Grundhelligkeit, während die LED-Stripes an der Unterseite der Möbel diese eher effektvoll schweben lassen.

Im Ruheort Bad Energie tanken und mal an nichts denken

Heimeliges Ambiente-Licht verbreiten nicht zuletzt die extratief abgehängten Glühbirnen an schwarzen Kabeln. In verschiedenen Höhen baumelnd streuen sie ihr Licht punktuell und eignen sich bestens für stille Mußestunden am Ende des Tages. Das findet jedenfalls Babette Wilkens. „Mein Bad ist mein Ruheort. Hier tanke ich Energie und möchte mal nichts hören und an nichts denken. Vielleicht an das nächste Feriendomizil, wenn man wieder reisen darf“, erklärt sie. Anders ihr Ehemann, der sich mehr an dem wasserfesten Musiksystem und eigens dafür in die Decke eingebauten Lautsprechern erfreut.

Komfortables und zugleich bauverträgliches Raumklima

Aufgrund des guten Sounds geht das Duschvergnügen gelegentlich über das übliche Maß hinaus, was im fensterlosen Bad auf Dauer zu Feuchteschäden führen kann. Nicht jedoch bei den Wilkens: Denn die Architektin ließ einen Einzelraumlüfter in die abgehängte Decke einbauen. Er sorgt automatisch für einen ausreichenden Luftwechsel bzw. Abtransport der Feuchtigkeit – und zwar so lange, bis ein komfortables und zugleich bauverträgliches Raumklima sichergestellt ist. Behaglichkeit bringt ferner der formschöne Handtuchheizkörper mit gleich zwei Bügeln fürs zu wärmende Frottee. Schick in Schwarz setzen sie sich ausdrucksvoll von der glatten Oberfläche in Edelweiß ab. Angesichts der smarten Technik rundherum wundert es nicht, dass sich die Temperatur über eine Smartphone-App regeln lässt.

Materialmix bringt Charakter und schafft Zonen

Architektin und Badplanerin Andrea Wirges-Klein

Die Wand hinter dem Heizkörper hat Andrea Wirges-Klein übrigens mit einer Vinyltapete beziehen lassen, denn „moderne Bäder müssen nicht mehr vollständig verfliest sein“. Außer textilen Oberflächen seien wegen ihrer feuchteregulierenden Eigenschaften zunehmend Mineralputze zu finden – im Bad in Köln über dem Spiegel sowie über der Eingangstür. „Materialmix bringt Charakter, schafft Zonen und hilft nicht zuletzt bei der Inszenierung der Produkte“, sagt sie und rät allen Bauherren, hier die eigene Kreativität voll walten zu lassen, einfach Materialien auszuprobieren und zu Collagen zusammenzulegen. „Auf diese Weise gelingt der neue Wet-Look garantiert.“

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Alle Fotos: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt