Gut geplant
Modernes Stadtbad für schöne Stunden

Unruhig und überladen war gestern. Harmonisch, aufgeräumt und eher minimalistisch lautete das Umbauziel für das in die Jahre gekommene Altbaubad ohne Fenster

Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt

Modernes Stadtbad für schöne Stunden

Clean und easy

14. Mai 2021

Noch nie haben wir einen Frühling als Neuanfang mehr herbeigesehnt als in diesem Jahr. Da kommt uns der Umbau eines Altbaubades in Köln gut zupass, der unsere große Lust am Erneuern repräsentiert. Entstanden ist ein aufgeräumtes, modernes Stadtbad mit atmosphärischem Licht. 

Die Stilfrage

Unruhig und überladen war gestern. Harmonisch, aufgeräumt und eher minimalistisch lautete das Umbauziel für das in die Jahre gekommene Altbaubad ohne Fenster. Statt unzähliger Accessoires und Pflegemittel ohne erkennbares System auf 6,25 Quadratmeter verteilt, sollte bei der Neuinszenierung eine Raumarchitektur mit klaren Linien, ausgewogenen Proportionen und hochwertigen Materialien die Hauptrolle spielen. Der Gestaltungs-Plan: auf Deko-Schnickschnack verzichten und stattdessen auf funktionale Details vom Lichtschalter bis zur Duschrinne setzen.

Die Verwandlung

Podest mit Wanne raus, eine bodenebene Dusche rein. Warmes Beige und die Akzentfarbe Mattschwarz im Mix geben dem Raum Weite und gleichzeitig mehr Struktur. Fliesenriesen lösen ab sofort Fußboden-Klein-Klein ab, und ein XXL-Spiegel simuliert Größe, indem er das allerorten vorhandene Licht spiegelt. So einfach geht das. Und auch wieder nicht, denn das innen liegende Altbad offenbarte bei seinem Rückbau einige Überraschungen. Da waren Geduld und außer planerischen Qualitäten handwerkliches Geschick gefragt. Wie heißt es so schön: Man wächst mit den Aufgaben. 

Modernes Stadtbad für schöne Stunden

Die Stimmungsmacher

Die obligatorische Deckenleuchte wurde durch mehrere Lichtquellen abgelöst. Über den Raum verteilt leuchten schlanke LED-Röhren sowie schwenkbare Decken-Downlights alle Bereiche gut aus oder akzentuieren diese, wenn man sie einzeln schaltet. Das fehlende Tageslicht lassen sie jedenfalls nahezu vergessen. Neben der angenehmen Helligkeit wird launige Stimmung auch aus Deckenlautsprechern verbreitet – gesteuert von einem wasserfesten Musiksystem, das im Schrank über dem WC sitzt. Mehr geht nicht. Oder doch?!

Modernes Stadtbad für schöne Stunden

Die Ruhe(ver)ordnung

Ausgewählte Lieblingsstücke werden präsentiert, Alltägliches landet in den Einbauschränken. Die Rose auf dem Waschtisch? Ganz ehrlich: ein Tribut an unsere Fotoredaktion. Dauerhaft sorgt hingegen ein Bündel von LED-Glühbirnen im Retro-Look für die Atmosphäre und Leichtigkeit, die ein modernes Stadtbad braucht. Fast komplett in Beige gehalten, strahlt die neue Ruhezone die gewünschte Gelassenheit aus. Durch und durch erdend und damit ganz im Sinne des Slow Living. Das gewisse Extra schenkt ihr die Kombination verschiedener Wandmaterialien: stilisierte Blätterfronten in Lack, Mineralputz sowie Vinyltapete. Clean und easy, aber eben nicht steril.

Die „Cleanerin“

Andrea Wirges-Klein macht es sich zum Ziel, Räume zunächst einmal aufzuräumen, die einzelnen Bestandteile zu verschmelzen und gleichzeitig neu bzw. funktional zu strukturieren. Dafür hat die Architektin smarte Ideen entwickelt, die sich durch ihre Projekte wie ein rotes Band ziehen. Sitzbänke und Sichtschutz als Stauraum, Lichtkonzepte aus LED-Röhren und -Spots, Werkstoffmix für Wände. Von Anfang an bis ins Detail geplant lädt das moderne Stadtbad, das die Bonnerin für die Freundin in Köln baute, zu feinen Duschpartien und Pflegestunden ein. 365 Tage im Jahr.

Die Produkte und Hersteller

Wenn Sie mehr Informationen über den Umbau haben möchten und außerdem weitere Einzelheiten zu den Produkten und Herstellern wissen wollen, dann klicken Sie sich am besten gleich in unserer Rubrik Umbauen + Modernisieren durch die Reportage Neuer Wet-Look für den Altbau > WERMACHTWAS.

Die Printversion

Die Reportage „Neuer Wet-Look für den Altbau“ ist Bestandteil der diesjährigen Ausgabe von DIE NEUEN BÄDER. Das ratgeberorientierte Sondermagazin vom renommierten Fachschriften Verlag zeigt alles, was private Bauherr*innen bei der Planung und Renovierung des Sanitärbereichs beachten sollten. Ab 29. Mai am Kiosk erhältlich.

Alle Fotos: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt