Für ein blankes, hygienisches Badezimmer braucht es weniger Zutaten als man denkt. Ums regelmäßige Putzen kommt man aber nicht herum. Speziell in Pandemie-Zeiten sollte man am besten noch einen Spritzer mehr tun. Unverwüstliche Oberflächen leisten wertvolle Hilfestellung. Und auch die richtige Ausstattung macht das Bad fühlbar sauber(er).
Hygiene im Bad – aber richtig
Tipps zum Einrichten und Saubermachen
Händewaschen ist immer wichtig – nicht nur während der Corona-Krise. Daher sollte uns der Weg nach dem Einkauf grundsätzlich direkt zum Wasserhahn führen. Wie und womit man insgesamt zur Verbesserung der persönlichen Hygiene im Badezimmer beitragen kann und außerdem alles rein und fein bleibt: Tipps zum Einrichten und Saubermachen.
Eigentlich ist es absurd: Umso häufiger und länger wir unsere Hände sauber waschen, desto schmutziger wird der Wasserhahn. Deshalb schenken wir ihm von nun an viel Aufmerksamkeit und putzen ihn regelmäßig – unabhängig von Zeiten einer Pandemie oder gewöhnlichen Grippewelle. Ab sofort sollten zweimal wöchentlich zur Routine werden. Allerdings muss man die meisten Armaturen nach der Handhygiene wieder berühren, damit der Wasserfluss stoppt. Wer zumindest beim Einhebelmischer den Ellenbogen nutzt, schließt eine erneute Verunreinigung aus.
Der Favorit der Hygieniker ist deshalb ein Modell, das berührungslos arbeitet: Sobald sich die Hände einem Infrarot-Sensor nähern, läuft das Wasser automatisch. Eine sogenannte Selbstschlussarmatur gehört ebenfalls zu den bevorzugten Alternativen. Sie muss zwar manuell betätigt werden, der Wasserfluss aber endet nach voreingestellter Zeit von selbst. Wofür Sie sich auch immer entscheiden: Trocknen Sie Ihre Hände mit einem ausschließlich dafür bestimmten Tuch ab. Sehr wirkungsvoll, wenn man die Ansteckung innerhalb der Familie unterbinden will, sind Einmalhandtücher. Der Nachteil: Die Lösung ist auf Dauer kostspielig und nicht sehr umweltfreundlich.
Hygienische Oberflächen, berührungslose Seifenspender und WC-Spülungen
Auch dem Waschbecken muss man mit Blick auf die Reinigung eigentlich mehr Beachtung als bisher schenken. Hygienische Materialien wie Stahl-Email helfen. Es verfügt über eine porenfreie Glas-Oberfläche und lässt sich schnell und leicht putzen. Mit einer serienmäßigen, teils sogar antibakteriellen Sanitärkeramik-Veredelung etwa lassen sich Keime einfach mit dem Wasser wegspülen. Eine Option, die es für Duschen und Wannen ebenso gibt, und die hinsichtlich der Hygiene durchaus Vorteile bringt.
Neben Armaturen funktionieren zudem Seifen- und Desinfektionsspender kontaktlos. In öffentlichen Bereichen trifft man sie längst an. Nun rechnen Badprofis mit einer steigenden Nachfrage auch fürs heimische Bad. WC-Spülungen mit Sensortechnologie hingegen gehören bereits vermehrt zur Einrichtung von privaten Spas. Wer entsprechende Anschaffungen erwägt, muss wissen, dass dafür Elektrik benötigt wird.
Komfortables Dusch-WC erhöht Hygiene im Bad – und spart Toilettenpapier
Das gilt zudem fürs Dusch-WC. So ein Modell säubert den Allerwertesten gründlich und ist deshalb besonders hygienisch hinsichtlich der eigenen Körperpflege. Darüber hinaus kann man es ohne Papier nutzen. Denn die Reinigung am Ende des Toilettenganges erfolgt sehr komfortabel mit warmem Wasser aus einer Stabdüse. Tatsächlich lassen sich auf diese Weile rund zwei Drittel des Toilettenpapierverbrauchs einsparen. Das sind rund 70 Rollen pro Jahr, Feuchttücher nicht eingerechnet.
Persönliche Hygienevorstellungen und Wünsche zur Reinigungsfreundlichkeit sollten bereits bei der Planung eines Bades berücksichtigt werden. Je weniger Ecken und Kanten die Ausstattung hat, desto größer ist die Zeitersparnis beim Putzen, weil Seifenrückstände und Kalkkrusten weniger Angriffsfläche finden. Das gilt ebenso für bodenebene Duschen, in die Wand integrierte Armaturen oder Spiegelschränke. Der Verzicht auf Dekoration erleichtert ebenfalls den Putzaufwand, lässt mancherorts jedoch die gewünschte Heimeligkeit vermissen. Weder eine schöne Vase noch ein Mitbringsel aus dem letzten Urlaub im Regal oder auf der Fensterbank? Schade wär’s schon…
Für noch mehr Hygiene im Bad: Zehn Tipps von A wie Armatur bis Z wie Zahnbürste!
1 Armaturen in erster Linie mit einem Spülmittel putzen. „Seifige“ Tenside helfen mit, fettigen Schmutz zu zerteilen, so dass er als kleinstes Tröpfchen weggeschwemmt wird. Alle Oberflächen gut vornässen, um kleine Öffnungen und Spalten mit Wasser zu füllen, damit sich der Reiniger dort nicht in Form einer Verkrustung einnisten kann. Rückseite nicht vergessen. Gegen Kalk wirkt ein milder Sanitärreiniger auf Basis organischer Säuren. Salz-, Ameisen- oder Essigsäure dürfen darin nicht enthalten sein. Unbedingt die Pflegehinweise der Hersteller beachten. Mehr saubere Tipps bietet der kostenlose Ratgeber „Rein und Fein“ der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS). Hier geht es zum Download. Oder hören Sie den VDS-Podcast „Bleib sauber!“ mit Marion und Jens auf www.bade-tag.de.
2 Seifenspender wie Armaturen behandeln und bei der Gelegenheit auch das Waschbecken wienern. Bei regelmäßiger Pflege reicht dazu Seifenwasser oder alternativ ein milder Sanitär- bzw. Allzweckreiniger.
3 Handtücher während einer Pandemie täglich (ansonsten zwei- bis dreimal wöchentlich) auswechseln und bei 60 Grad in der Maschine waschen. Damit geht man ganz auf Nummer Sicher. Für keimfreies Frottee wird empfohlen, 50 Gramm Natron in die Trommel zu geben sowie 50 Milliliter Essigessenz in das Pulverfach zu füllen. Anschließend ein leerer Waschgang bei 60 Grad, und die Trommel soll wieder kalk- und keimfrei sein.
Rein und fein: Vom WC bis zum Duschvorhang
4 WC-Betätigungsplatte beim Badputz nicht vergessen und vor dem Spülvorgang immer den Deckel schließen. Letzteres rät das Medical Center der New York University. Ansonsten entweiche eine Wolke aus Toilettenwasser-Tropfen auf Basis freigesetzter Aerosole und zerplatze irgendwo im Raum. Zudem sieht ein geschlossener Deckel allein aus optischen Gründen besser aus.
5 Desinfektionsmittel machen im Haushalt keinen Sinn. Das lässt sich auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nachlesen. Gewöhnliche Putzlappen genügen und reinigen gründlich. Für die Toilette und das Bad unterschiedliche Farben verwenden. Tücher lieber einmal zu viel als zu wenig austauschen und mindestens bei 60 Grad waschen, dann haben Viren keine Chance.
6 Duschvorhänge regelmäßig wechseln oder gleich gegen eine feste Abtrennung austauschen. Wer die Möglichkeit dazu nicht hat, der legt den Spritzschutz aus Stoff am besten in reichlich Salzwasser. Das imprägniert und vermeidet Schimmel, so ein Expertentipp.
7 Türgriffe jetzt häufiger mit einfachem Haushaltsreiniger putzen, damit sich Keime nicht buchstäblich die Klinke in die Hand geben. Lichtschalter nicht vergessen.
Häufig Lüften, Beauty-Utensilien verstauen und Zahnbürste wechseln
8 Fenster weit öffnen. Häufiges Lüften reduziert die Anzahl von Krankheitserregern und damit das Ansteckungsrisiko – auch mit dem Corona-Virus.
9 Beauty-Utensilien gehören in den Schrank oder in einen Kulturbeutel. Dann kann sich auf ihren Oberflächen nichts von dem ablagern, was durch den Badbetrieb in der Luft schwirrt. Vor dem Auftragen beispielsweise von Make-up die Hände waschen, denn Keime sind auf der Haut nun einmal immer zu Hause.
10 Zahnbürste wechseln, wenn die Erkältung oder Grippe überstanden ist! In feuchten Borsten vermehren sich die Keime nämlich ganz schnell, so dass die Gefahr einer Neuansteckung droht. Nicht zuletzt deshalb gehört die Zahnbürste zum Trocknen an die Luft – und stets mit dem Kopf nach oben in den Becher.