Vom Teeniebad zum privaten Spa

Für ein separates WC wurde im vorderen Bereich des Teeniebades ein Vorflur abgeteilt.

Foto: VDS / Zeichnung: Nicola Stammer

Vom Teeniebad zum privaten Spa

Wenn Kinder flügge werden ist Flexibilität gefragt

29. März 2015

Für kleine Kinder bedarf es im Bad besonderer Maßnahmen, damit Steppke auch in diesem Raum sicher auf Entdeckungstour gehen kann. Halbwüchsige benötigen vor allem eines im Bad: viel Zeit. Ein Segen, wenn der Keller Platz für ein Teenie-Duschreich bietet.

Doch irgendwann werden auch die Teenies flügge – und die Besuche immer seltener. Klug, wer für die Zukunft geplant und das Teenie-Duschreich im Souterrain auf eine spätere Nutzung als Wellnessbereich ausgerichtet hat.

Abwasser, Licht und Raumhöhe beachten

Wurde die Option auf ein zusätzliches Bad im Keller in der Bauphase nicht berücksichtigt, können bei der Realisation unerwartete Probleme auftauchen. Wer nicht ans Abwasser gedacht hat, muss sich mit Podesten, Kanälen und Hebeanlagen behelfen. Licht vergessen, oh je. Im Nachhin können Leitungen auf Betondecken nur sehr beschwerlich installiert werden. Außerdem beträgt in einem Kellergeschoss die Raumhöhe in vielen Fällen nur 2,30 m bis 2,40 m. Da zählt jeder Zentimeter.

Hat man dagegen alle Hausaufgaben im Vorfeld richtig gelöst, steht dem Umzug des Nachwuchses in das eigene Bad nichts im Wege – auch nicht mit separatem WC. Im vorliegenden Beispiel wurde dafür im vorderen Bereich des Raumes ein Vorflur abgeteilt. Auf diese Weise kann das Bad zu jeder Zeit ungestört genutzt werden – bei Geschwistern ist diese Maßnahme fast ein Muss.

Fototapete und Teppich

Das eigentliche Bad wirkt im ersten Moment wie ein Wohnbereich. Die angeleuchtete Fototapete für die Stirnwand gibt dem Raum eine besondere (Tiefen-)Note. Die Sitzwürfel lassen sich immer wieder neu zusammenstellen – mal zur Liegelandschaft, mal zur Sitzgruppe mit Tischchen. Teppich und Leuchten runden das kuschelige Ambiente ab.

Vom Teeniebad zum privaten Spa
Fototapete fürs Bad! Das gibt dem Raum eine wohlige Note und mehr Tiefe. Die Sitzwürfel lassen sich nach Bedarf formieren. Dazu ein Teppich, und fertig ist eine feine Kuschelecke. Planung/Zeichnung: VDS/Nicola Stammer

Die Dusche befindet sich in einer Nische und bietet mit Regen- und Handbrause wichtige Wellness-Spender – auch im Hinblick auf die spätere Nutzung. Zwar ist die gewählte Duschwanne recht flach, eine bodengleiche Dusche war jedoch bauseits nicht möglich. Auch konnte zur Beleuchtung keine abgehängte Decke mit integrierten Downloads eingezogen werden. Die Lösung: zwei Wandnischen, die nicht nur die Dusch-Utensilien, sondern auch wasserfeste Downlights sowie Wandeinbauleuchten beherbergen. Letztere tauchen den Raum über LED-Technik in farbiges Licht.

Fest Verbautes schlicht kleiden

Peppig sollte die Materialauswahl für die Jugend schon sein und doch später auch zum Eltern-Spa passen. Deshalb wurde alles „fest Verbaute“ in schlichten Farben gekleidet. Großformatige graue Bodenfliesen bilden in Kombination mit hellgrauen Wandfliesen eine perfekte Grundlage. Gestaltungselemente wie die Bildtapete lassen sich später unkompliziert austauschen.

Bei der Planung des Teeniebades hat die Innenarchitektin den späteren Einbau einer Sauna bereits berücksichtigt. Daher lässt sich mit wenig Aufwand in den Bereich der Sitzecke ein kleiner „Schwitzkasten für Zwei“ platzieren. Ein Teil der Sitzwürfel bleibt und dient als Ruhebank. Das Türelement zum Vorflur kann, muss aber nicht entfernt werden – fertig ist das private spa.

Vom Teeniebad zum privaten Spa
Irgendwann werden Teenies flügge und die Besuche immer seltener. Klug, wer das Bad im Souterrain auf eine spätere Nutzung als Wellnessbereich mit Sauna ausrichtet. Das heißt: Abwasser, Licht und Raumhöhe beachten. Planung/Zeichnung: VDS/Nicola Stammer
Vom Teeniebad zum privaten Spa
Mit einer guten Vorplanung lässt sich im ehemaligen Teeniebad statt Sitzecke ein kleiner Schwitzkasten für Zwei einrichten. Planung/Zeichnung: VDS/Nicola Stammer